„Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang“ - Mit diesem Kanon beginnen wir Domsingknaben auf der Ferienfreizeit in der Regel unseren Tag. Auch den heutigen Tag starteten wir mit diesem Lied bei der Morgenrunde. Nachdem Manuel uns wie in den letzten Tagen das Tagesevangelium vorlas und auf uns Domsingknaben auslegte [Auf? Für? Mit? Manuel versucht vor allem das Evangelium für alle greifbar zu machen. Anm. d. Red.], ging es zum Frühstück. Der Vormittag stand ganz im Zeichen von Spiel, Spaß und einer Durchlaufprobe des Magnificats mit allen Sängern. Das Magnificat von C.P.E. Bach, welches beim traditionellen Weihnachtskonzert von den Domsingknaben nach langer Zeit mal wieder aufgeführt wird, erfreut sich sowohl bei den Knaben als auch bei den Männern über große Beliebtheit. Aus allen Ecken des Hauses schallt es „Magnificat anima mea dominum“. Die große Freude am Stück zeigte sich auch positiv bei der Probenlänge. Nach einem Durchlauf der einzelnen Chöre und wenigen vom Chorleiter veranlassten Korrekturen endete die Probe rasch. Voll erfüllt von der großartigen Probe gingen wir zum Mittagessen. Es gab einen vorzüglichen Hackbraten mit Kartoffeln und Sauce - also gut deftig. Eine Beerencreme rundete das Essen ab und das Sahnehäubchen Geschichte folgte. Nicht ganz so lieblich wie das leckere Mousse oder auch der Moselwein, der ganz selten nach einem langen Tag und anstrengenden Leiterrunden von den Männern getrunken wird, [Am meisten werden Cola und Sprite getrunken. Anm. d. Red.] war der Inhalt des heutigen Kapitels. Kämpfe und Unstimmigkeiten zwischen den Burgundern unter der Leitung von Hagen von Tronje und den Hunnen unter König Etzel und Kriemhild füllten das heutige Kapitel des Nibelungenlieds und begeisterten die Knaben. Mit Vorfreude auf das nächste Kapitel begann die heutige Siesta, die alle wirklich nötig hatten. Das Schwimmen von gestern und das füllende [Die tolle Musik scheint satter zu machen als jede Mahlzeit. Anm. d. Red.] Vormittagsprogramm sorgte für eine Müdigkeitswelle, die lediglich eine weitere Mahlzeit brechen konnte. Nach einem kurzen Nachmittagskaffee startete die Rückrunde der Schnitzeljagd. Neue Routen wurden von den vorrauslaufenden Gruppen gelegt und die Jäger suchten diese Routen und konnten alle Schätze finden. Ein Manko jedoch: Der Nibelungenschatz wurde nicht gefunden. 

Nach einem einfachen Abendessen stand nun der Tageshöhepunkt an, der Showabend. Die Vorfreude auf bekannte Prominente wie bspw. Dieter Bohlen, Jorge Gonzalez und Johann Lafer, die extra für diesen Abend nach Vallendar eingeflogen wurden, war enorm. Das Sendeformat Klein gegen Groß, bekannt aus dem ÖRR, wo talentierte Knabenstimmen gegen nicht ganz so talentierte Männerstimmen in den Bereichen Tanz, Gesang, Schaulauf [Peter verwehrt sich dem Wort Catwalk Karaoke. Anm. d. Red.] uvm. auftraten, kam sehr gut an. Die rege Teilnahme der Gruppen und der engagierte Einsatz von einzelnen Knaben- und Männerstimmen machten den Abend fulminant und trieb vielen vor Lachen Tränen in die Augen. 

„…Bis zu ihrem Niedergang“ - glückselig gingen wir nun schlafen, ganz beseelt von den tollen Impressionen und Aktionen des Tages.