Biografie
Im Alter von drei Jahren hatte er die Liebe zur Orgel entdeckt – seit seinem 26. Lebensjahr nun ist der Essener Domorganist Sebastian Küchler-Blessing verantwortlich für die Orgelmusik in Liturgie und Konzert an der Kathedralkirche des Ruhrbistums und entwickelt dort seither ein reges Musikleben um die große Rieger-Orgel. Besonderer Beliebtheit erfreut sich die eigens für Raum und Instrument initiierte Reihe „Dimension Domorgel“: hier sind Musiker wie Reinhold Friedrich mit der Rhapsody in blue oder Frank Dupree mit Le sacre du printemps zu Gast, während Abende mit der Holocaust-Überlebenden Anita Lasker-Wallfisch oder dem Pantomimen JOMI, mit vier Organisten an vier Orgeln, bei Kerzenschein oder mit Orgelfassungen von Kindertotenliedern, Brahms-Requiem und den Brandenburgischen Konzerten immer wieder neu zur Auseinandersetzung mit Musik und Raum einladen.
Daneben konzertiert Sebastian Küchler-Blessing von Nordland bis an Ural und persischen Golf und gastierte wiederholt in Elbphilharmonie, Kölner Dom, Konzerthaus Berlin, KKL Luzern, Müpa Budapest, bei der Bachwoche Ansbach und den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern. Im Jahr 2022 war er u.a. in der Tonhalle Zürich, bei der Einweihung der neuen Mainzer Domorgel, beim Heidelberger Frühling, dem MDR-Musiksommer und Beethovenfest Bonn zu Gast.
Von Publikum und Fachwelt auch als Improvisator und Kammermusiker hochgeschätzt, führte ihn seine Arbeit mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Gustavo Dudamel und Hartmut Haenchen zusammen. Zu Solokonzerten luden ihn Orchester wie das Luzerner Sinfonieorchester, das Kammerorchester „Carl Philipp Emanuel Bach“, das kammerorchesterbasel, die Nordwestdeutsche Philharmonie oder die Berliner Symphoniker ein.
Neben CD-Produktionen u.a. mit Windsbacher Knabenchor und Stuttgarter Kammerorchester suchte er seit 2008 mit einem mittlerweile millionenfach aufgerufenen Youtube-Kanal neue Wege. Im Corona-Sommer 2020 ist eine CD mit Werken für Blechbläser und Orgel von Enjott Schneider entstanden. Eine weitere CD mit Reinhold Friedrich ist für das Jahr 2023 angekündigt.
Sebastian Küchler-Blessing ist Bachpreisträger des Leipziger Bach-Wettbewerbs, gewann den Mendelssohn-Preis und den 1. Preis der Internationale Orgelwoche Nürnberg. Er wurde mit dem Publikumspreis der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und dem Arthur-Waser-Preis des Luzerner Sinfonieorchesters ausgezeichnet. Bei „Jugend Musiziert“ gewann er u.a. erste Bundespreise mit Höchstpunktzahl in den Solofächern Orgel und Klavier.
Von Sontraud Speidel, Christoph Bossert, Martin Schmeding und Zsigmond Szathmáry ausgebildet, wurde er von der Deutschen Stiftung Musikleben, der Jürgen-Ponto-Stiftung und der Mozart-Gesellschaft Dortmund gefördert. Bereits als Schüler wurde er in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen.
Sebastian Küchler-Blessing lehrt seit dem Jahr 2014 Orgel und liturgisches Orgelspiel/Improvisation an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf.
Eine zeitweilige Professurvertretung an der Freiburger Musikhochschule, Gastlehrtätigkeit an der Musikhochschule „Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig“ und Einladungen zu Meisterkursen an die Konservatorien von Ljubljana und St. Petersburg, bei Festivals und der Bischöflichen Kirchenmusikschule Essen wie auch Jurytätigkeit bei internationalen Orgelwettbewerben ergänzen sein Schaffen. Im Jahr 2023 hatte er den Juryvorsitz im Fach Orgel beim Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Hochschulwettbewerb inne.
Stand: Februar 2023
