Biografie
Im Alter von zweieinhalb Jahren hatte Sebastian Küchler-Blessing die Liebe zur Orgel entdeckt und wurde noch im Studium als seinerzeit jüngster Domorganist Deutschlands an die Kathedralkirche des Ruhrbistums berufen. Seither entwickelte er ein reges Musikleben um die Domorgel: In den vergangenen Jahren waren etwa Kammermusikpartner wie Daniel Johannsen, Benno Schachtner, Reinhold Friedrich, Daniela Koch, Asya Fateyeva, Franziska Hölscher, Hartmut Rohde, Gabriel Schwabe und Frank Dupree zu Gast, gab es Abende mit der Holocaust-Überlebenden Anita Lasker-Wallfisch oder dem Pantomimen JOMI, mit vier Organisten an vier Orgeln, bei Kerzenschein oder mit Orgelfassungen von Kindertotenliedern, Brahms-Requiem und den Brandenburgischen Konzerten. Auch ist ihm die Förderung des hochbegabten Musikernachwuchses ein großes Anliegen.
Im Jahr 2024 führte er das gesamte Orgelwerk von Johann Sebastian Bach im Essener Dom auf.
Daneben führten Sebastian Küchler-Blessing Wiedereinladungen in Elbphilharmonie, Konzerthaus Berlin, Philharmonie Essen, KKL Luzern, Konzerthaus Dortmund, Kölner Dom, Freiburger Münster und Mainzer Dom, zur Bachwoche Ansbach, ION Nürnberg, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern oder dem Heidelberger Frühling. Im Jahr 2024 gastierte er etwa im Brucknerhaus Linz, im Frankfurter Dom, in der Thomaskirche Leipzig und an der historischen Orgel von St. Jacobi Hamburg. Weiterhin realisierte er mit dem Pianisten Severin von Eckardstein ein improvisiertes Doppelkonzert in der Essener Philharmonie.
Auch als Improvisator hochgeschätzt, führte ihn seine Arbeit mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Gustavo Dudamel und Hartmut Haenchen zusammen. Zu Solokonzerten luden ihn Orchester wie das Luzerner Sinfonieorchester, das Kammerorchester „Carl Philipp Emanuel Bach“, die Nordwestdeutsche Philharmonie unter Lucie Leguay oder die Berliner Symphoniker ein. Er hob Werke von Komponisten wie Zsigmond Szathmáry, Jüri Reinvere, Otfried Büsing und Kit Armstrong aus der Taufe.
Weithin Beachtung fand die 2023 erschienene, gemeinsam mit Reinhold Friedrich realisierte Produktion „Oh Mensch! Gib Acht!“. Im selben Jahr hatte er den Juryvorsitz beim Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Hochschulwettbewerb inne.
Sebastian Küchler-Blessing ist Bachpreisträger des Leipziger Bach-Wettbewerbs, gewann den Mendelssohn-Preis und den 1. Preis der Internationalen Orgelwoche Nürnberg. Er wurde mit dem Publikumspreis der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und dem Arthur-Waser-Preis des Luzerner Sinfonieorchesters ausgezeichnet. Bei „Jugend Musiziert“ gewann er u.a. erste Bundespreise mit Höchstpunktzahl in den Solofächern Orgel und Klavier.
Von Sontraud Speidel, Christoph Bossert, Martin Schmeding und Zsigmond Szathmáry ausgebildet, wurde er von der Deutschen Stiftung Musikleben, der Jürgen-Ponto-Stiftung und der Mozart-Gesellschaft Dortmund gefördert. Bereits als Schüler wurde er in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen.
Sebastian Küchler-Blessing lehrt seit dem Jahr 2014 Orgel und liturgisches Orgelspiel/Improvisation an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf. Er unterrichtete an den Hochschulen in Freiburg sowie, als Gast, in St. Petersburg und Leipzig. Seine Schüler sind Wettbewerbspreisträger und bekleiden bedeutende hauptamtliche Stellen. Sebastian Küchler-Blessing ist Orgelsachverständiger. Meisterkurse und Jurorentätigkeit bei internationalen Wettbewerben ergänzen sein Schaffen.