Tagebuch – Ausreinigung der Domorgel
5. Tag – Samstag, 7. April
Mittlerweile sind auch die Labialpfeifen des Schwellwerks ausgeräumt.
Das ausgeräumte Schwellwerk
Das ausgeräumte Schwellwerk – im Vordergrund sichtbar: die Zungenregister mit den klangbeeinflussenden Deckeln. Sehr gut zu erkennen ist der Aufbau einer Tonkanzellenlade: in Längsrichtung stehen alle Pfeifen nach Tonhöhe geordnet, in Querrichtung (entsprechend den Pfeifenstöcken) der Klangfarbe nach.
Die Überblaslöcher der Traversflöte
Detail: die Überblaslöcher der Traversflöte 4′ des Schwellwerks – das Register überbläst wie eine Querflöte in die obere Oktave
4. Tag – Freitag, 6. April
Mittlerweile sind auch viele Pfeifen von Hauptwerk und Pedal ausgebaut; bemerkenswert, dass im Hauptwerk ausschließlich Metallpfeifen verbaut wurden (zum Vergleich: das Pfeifenwerk der romantischen Sauer-Orgel im Berliner Dom besteht zum überwiegenden Teil aus Holz).
So besteht Gelegenheit, in den folgenden Tage den Blick auf die unterschiedlichsten Details zu lenken.
Das Pfeifenlager
Gut gefüllt: Das Pfeifenlager auf der Empore – im Vorraum sieht’s nicht weniger voll aus
Hauptwerk
Blick auf das teilweise ausgeräumte Hauptwerk. Sehr schön sichtbar rechts, vor den Schallbechern von Trompete 16′ und 8′: die Pfeifenstöcke der beiden Mixturen, bei denen nicht eine Pfeife pro Ton erklingt, sondern gleich mehrere
3. Tag – Donnerstag, 5. April
Im ausgeräumten Positiv geht’s mit einem starken Staubsauger los; parallel dazu werden die Seitenwände und Füllungen des Gehäuses gereinigt. Bei diesem Schmutzfilm hilft nur praktisch unverdünntes Viss.
Staubsauger
Tonerzeugung mal anders: nicht Pfeifen, sondern Staubsaugerklänge im Positiv. Gut sichtbar: gerade sind die Schwellklappen geschlossen. Die vertikal aufragenden Stifte tragen im Normalfall die Rasterbretter, die ihrerseits wiederum den Pfeifen Halt geben.
Alle Felder und Täferungen sind gereinigt
Keine optische Täuschung und kein Schattenwurf: alle Felder und Täferungen sind gereinigt, lediglich die ganz links oben ist noch unbehandelt und zeigt sich so wie die gesamte Seite bis zur Ausreinigung
2. Tag – Mittwoch, 4. April
Empore und Emporenvorraum sind für die Ausreinigung eingerichtet und die ersten Pfeifen werden aus dem Positiv, dem zweiten Manual der Hauptorgel, ausgebaut.
Pfeifen des Positivs
Die ersten Pfeifen des Positivs sind ausgebaut
Gut bewacht vom Epitaph
Gut bewacht vom Epitaph stehen größere Pfeifen an der Wand; im Vordergrund sichtbar Rasterbretter des Positivs: sie geben den Pfeifen Halt
Arbeitsplatte der Orgelbauer
Rechts sieht man schon die ersten Pfeifen in den Fächern liegen
1. Tag – Dienstag, 3. April
Die Orgelbauer sind mit einem großen Mietwagen, ihrem Werkzeug, viel Verpackungsmaterial (zur Lagerung der Pfeifen) und natürlich großen Koffern für die sechs Wochen auf Montage hier im Ruhrgebiet angekommen.