Sonntag, 31.12.23

Tagesbericht von Manuel und Christian

 

Zwischen Weihnachten und Neujahr verschwimmen die Tage immer etwas, Wochentage und das Datum werden bedeutungsloser als das Dirigat des Chorleiters, wenn der Papst den Raum betritt. Wenn man mit dem Chor in Rom unterwegs ist, vergeht die Zeit ebenfalls wie im Fluge.

Und plötzlich ist Silvester, der letzte Tag des Jahres. Als Abschluss für dieses Jahr war es wohl mehr als passend, dass wir am Morgen das tun, was wir am besten können: einen Gottesdienst musikalisch gestalten.

Gemeinsam mit dem Mainzer Domchor, dem Mainzer Mädchenchor und dem Paderborner Domchor trafen wir uns in San Giovanni Bosco zu einer schönen Tradition bei internationalen Kongressen: Alle Chöre treffen sich in verschiedenen Pfarreien und Kirchen der Stadt, um das Festival in die Gemeinden und zu den Menschen zu bringen. Die doch noch recht junge Kirche, die dem Petersdom nachempfunden ist, war ein schöner Ort, um gemeinsam eine deutsch-italienische Messe zu feiern. An der Missa Dixit Maria von Hassler zeigte sich, wie allein die Literatur der Chöre uns Chöre verbindet. Immer wieder lassen sich Stücke finden, die mehrere oder alle Chöre beherrschen, um sie gemeinsam aufzuhören. So war es schön zu hören, dass die Paderborner beim Einsingen in unser Jubilate Deo einsteigen konnten.

 

Nach der Messe hatte jeder Chor noch eine Gelegenheit ein Stück in einem Kurzkonzert zu präsentieren. Das Angels Carol war dieses Mal vielleicht keine Glanzleistung, aber man kann ja auch nicht immer perfekt singen. Unsere Intonation passte sich jedoch gut an die Pfeifenstimmung der Orgel an.

 

Anschließend ging es mit der Metro zurück in die Innenstadt zur Spanischen Treppe. Dort teilten wir uns in zwei Gruppen auf, um mit großer Begeisterung Teil 2 der Stadtführung zu erleben. Diese führte uns zum Trevi-Brunnen, zum Pantheon und schließlich zur Piazza Navona. Im Gedächtnis geblieben sind aber vor allem der unerwartet stattfindende Marathon, der uns den Weg versperrte, die Pizza zwischendurch, die uns als Mittagessen-Ersatz reichen musste und der plötzlich eintretende ebenfalls unerwartete Regenfall.

Da in Rom nicht nur wir trocken bleiben wollten, sondern auch alle anderen Menschen, waren selbstverständlich alle Geschäfte und Busse bereits überfüllt. Uns blieb nichts anderes übrig, als durch die Straßen Roms zurück zu unserem Hotel zu schwimmen. Die letzten Meter konnten wir dank der Berglage und dem Ende des Regenschauers trockenen Fußes zurücklegen.

 

Vor dem Abendessen gab es noch eine letzte Chorprobe. Herr Martini stimmte uns gedanklich und klanglich auf die morgige Messe mit dem Papst ein. Es ist eine enorme Ehre morgen auf dem Podest neben dem Altar zu stehen und für viele Tausend Menschen im Peterdom und viele Millionen Menschen auf der ganzen Welt über das Fernsehen zu singen.

Neben der stimmlichen Verfassung ist besonders die innere Einstellung entscheidend. So war es eine sehr intensive und emotionale Ansprache, bei der  vielen Jungs die Tragweite unseres morgigen Auftritts erst richtig bewusst wurde.

Um 20:30 Uhr ging es endlich zum Silvesteressen in den Speisesaal. Insgesamt sind über 250 Menschen heute bei uns im Haus und entsprechend laut und rummelig ist es im Raum. Gegen 21:30 Uhr fielen die ersten Köpfe (vor allem der kleineren Sänger) auf den Tisch vor Müdigkeit. Nach einigem Abwägen und gutem Zureden der Mitsänger verabschiedeten sich nach und nach alle Knabenstimmen freiwillig (!) in die Zimmer und ins Bett.

Die Männerstimmen werden nun noch bis zum Jahresbeginn in den wenigen Aufenthaltsgelegenheiten im Haus ausharren und das neue Jahr begrüßen!

Wir wünschen an dieser Stelle schon einmal einen guten Rutsch und sehen uns im neuen Jahr im Petersdom!

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