Dimension Domorgel 2016

Bilder einer Ausstellung – Schlagzeug und Orgel

DIMENSION DOMORGEL I

Mittwoch, 3. Februar 2016, 19.30 Uhr, Hoher Dom zu Essen

  • Alexej Gerassimez, Schlagwerk
  • Domorganist Sebastian Küchler-Blessing

Die außergewöhnliche Kombination Schlagwerk und Orgel steht im Zentrum dieses ersten Konzerts von DIMENSION DOMORGEL 2016.
Statisch sei Orgel ihrem Wesen nach, wie es heißt, während das Schlagzeug einem Klischee nach als lautes, bloß rhythmisches Gerüst wahrgenommen wird, während „die eigentliche Musik“ von anderen Instrumenten komme.

Alexej Gerassimez, als ARD-Preisträger und Gewinner des Deutschen Musikwettbewerbs einer der führenden Schlagzeugsolisten seiner Generation, zeigt gemeinsam mit Domorganist Sebastian Küchler-Blessing an diesem Abend auf, dass möglicherweise das Gegenteil gilt: beide Instrumente lassen sich bis zur Unhörbarkeit hin spielen, beide sind extrem flexibel in der Klanggebung – und beide wirken aufs Schönste zusammen bei solch unterschiedlichen Werken wie den „Bildern einer Ausstellung“ von Modest Mussorgsky, für Schlagwerk und Orgel bearbeitet, oder etwa dem „Reliquienschrein“ von Tilo Medek.

Der eigens für diesen Abend ausgestellte Altfridschrein aus dem Essener Domschatz lädt zur Betrachtung der Idee ein, die Medek zur Komposition dieses besonderen Werks inspirierte:

„Mich interessierte der mit Edelsteinen, Gold und vielerlei anderem überwucherte Kasten, im dem Dinge aufbewahrt wurden und werden (…) und ich spielte mit dem Worte und fragte mich: ob „Reliquien schrei’n“?


Stradivari im Dom

DIMENSION DOMORGEL II

Mittwoch, 11. Mai 2016, 19.30 Uhr, Hoher Dom zu Essen

  • Tobias Feldmann, Violine
  • Gabriel Schwabe, Violoncello
  • Domorganist Sebastian Küchler-Blessing

Seit Jahrhunderten geht eine ungebrochene Faszination vom Namen Stradivari aus – legendär sind die Streichinstrumente, die zwischen 1667 und 1737 in seiner Werkstatt in Cremona enstanden sind, und seit Jahrhunderten werden sie von den größten Instrumentalisten ihrer Zeit gespielt. Besonders auf junge, hochbegabte Streicher üben sie mit ihrem unbeschreiblichen warmen Klang größten Reiz aus: Fast jeder möchte „einmal einen alten Italiener spielen“.

Die in Hamburg beheimatete Deutsche Stiftung Musikleben rief vor mehr als 20 Jahren zusammen mit dem Bundesministerium des Innern den Deutschen Musikinstrumentenfonds ins Leben. Er ist auf mittlerweile über 190 kostbare Streichinstrumente angewachsen und bietet jungen Musikern wichtige Unterstützung: für die meisten sind von ihnen Meisterinstrumente von Stradivari, Guarneri, Gagliano, Guadagnini & Co. unerschwinglich.

Am heutigen Abend nun sind zwei junge Musiker, die lange Jahre schon von der Deutschen Stiftung Musikleben gefördert werden, mit ihren wundervollen Instrumenten im Essener Dom zu Gast und musizieren gemeinsam mit Domorganist Sebastian Küchler-Blessing Werke von Bach, Rheinberger und – dies ist am 100. Todestag eine Ehrensache – Max Reger:

Gabriel Schwabe, Gewinner des Deutschen Musikwettbewerbs, weiterhin ausgezeichnet beim Grand Prix Emanuel Feuermann und beim Concours Rostropovitch in Paris, ist exklusiv beim Label Naxos unter Vertrag und arbeitet als Kammermusiker regelmäßig mit den bedeutendsten Instrumentalisten ihres Fachs – etwa Albrecht Mayer, Nils Mönkemeyer oder Nicolas Altstaedt – zusammen. Im vergangenen Herbst gab er auf Einladung der Berliner Philharmoniker sein Recital-Debüt in der Berliner Philharmonie.

Gabriel Schwabe spielt ein in Italien gebautes Violoncello (Brescia, um 1600) – eine großzügige Leihgabe aus Privatbesitz.

Tobias Feldmann, bereits zu Schulzeiten Konzertmeister des Bundesjugendorchesters (bjo) unter Dirigenten wie Sir Simon Rattle und Kurt Masur, ging aus allen seiner elf internationalen Wettbewerbsteilnahmen als Preisträger hervor – so etwa beim renommierten Königin Elisabeth Wettbewerb 2015 in Brüssel, dem Internationalen Joseph Joachim Wettbewerbs Hannover und als Gewinner des Deutschen Musikwettbewerbs.

Seit zwei Jahren spielt er als Preisträger des 21. Wettbewerbs des Deutschen Musikinstrumentenfonds in der Deutschen Stiftung Musikleben eine im Jahre 1703 von Antonio Stradivari, Cremona, erbaute Violine aus dem Besitz der Bundesrepublik Deutschland.

Diese Konzert findet statt mit freundlicher Unterstützung der Deutschen Stiftung Musikleben


Kindertotenlieder

DIMENSION DOMORGEL III

Mittwoch, 26. Oktober 2016, 19.30 Uhr, Hoher Dom zu Essen

  • Axel Thielmann, Rezitation
  • Harald Martini, Bariton
  • Domorganist Sebastian Küchler-Blessing

Gustav Mahler: Kindertotenlieder, bearbeitet für Bariton und Orgel

Viktor Ullmann: „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ für Sprecher und Orgel (entstanden im Konzentrationslager Theresienstadt, 1944)

Paul Celan: Todesfuge (1944-45)

Das mit Abstand düsterste Konzert in der Reihe DIMENSION DOMORGEL bringt „die größte Totenklage der Welt“, wie Hans Wollschläger die „Kindertodtenlieder“ von Friedrich Rückert nannte (als Reaktion auf den Tod zweier Kinder von Rückert entstanden, musste Gustav Mahler kurze Zeit nach ihrer Vertonung den Tod seiner eigenen Tochter Maria-Anna erleben) zusammen mit einem der tragischsten Werke der Musikliteratur: keine drei Wochen vor seiner Deportierung nach Ausschwitz setzte der Komponist Viktor Ullmann im Konzentrationslager Theresienstadt die Schlussdatierung unter „12 Stücke für Sprecher und Orchester oder Klavier“, unter die Vertonung des „Cornets“ von Rainer Maria Rilke.

Diese beiden Kompositionen werden verbunden durch Rezitation und Orgelimprovisation der „Todesfuge“ von Paul Celan, unter dem Eindruck der Shoa entstanden: „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“.

So beleuchten Axel Thielmann, Autor und Sprecher beim MDR, der neue Leiter der Essener Domsingknaben, Harald Martini, und Domorganist Sebastian Küchler-Blessing die schwärzesten Seiten des Menschseins: durch unverschuldetes Elend, durch Schicksalsschläge einerseits, durch Bösartigkeit und teuflische Verderbtheit andererseits.


Bachpreisträger spielen Brandenburgische Konzerte

DIMENSION DOMORGEL IV

Konzert bei Kerzenschein

Mittwoch, 14. Dezember 2016, 19.30 Uhr, Hoher Dom zu Essen

  • Johannes Lang, Potsdam
  • Domorganist Sebastian Küchler-Blessing

Einer großen Beliebtheit erfreut sich das vierhändige Klavierspiel; schon Wolfgang Amadeus Mozart konzertierte mit seiner Schwester, dem „Nannerl“, regelmäßig an zwei Klavieren und vierhändig, und es ist diese ureigenste Form von Klavierkammermusik eine wunderbare Gelegenheit, den ganzen Klang- und Tonreichtum dieses Instruments auszuloten.

Die alte Praxis, Orchesterwerke für Klavier zu vier Händen zu übertragen und somit in ein neues Klanggewand zu hüllen, ist geistiger Vater dieses Abends: zwei Bachpreisträger des XVIII. internationalen Bachwettbewerbs Leipzig 2012, Johannes Lang und Domorganist Sebastian Küchler-Blessing, musizieren die „Brandenburgischen Konzerte“ von Johann Sebastian Bach, von Max Reger für Klavier zu vier Händen übertragen – nur eben nicht auf Klavier, sondern auf der Domorgel, und nicht nur vierhändig, sondern „zu vier Händen und vier Füßen“.


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