Choralscholafahrt, Oktober 2025

Warum ist es am Rhein so schön?

Am vergangenen Freitag (10.10.25) startete die alljährliche Choralscholafahrt gen Rheingau.  Gelbes Weinlaub, sonnendurchbrochener Nebel und das ein oder andere Gläschen Wein traf auf gut gestimmte, sangeslustige und bestens aufgelegte Sänger von der Ruhr, samt Choral für das Hochamt am Sonntag und Weinlieder/Volkslieder für zwischendurch im Gepäck.

Letzteres konnte gleich am Samstag im Instrumentenmuseum Rüdesheim ausgepackt werden. Schallte zuvor die Loreley aus selbstspielenden Instrumenten, war es der gesungene Silchersatz, der schon gleich am ersten Tag die ein oder andere Träne herbeiführte. Weitere Tränen flossen beim Aufstieg zur Abtei St. Hildegard von Bingen in Eibingen. Durch die Weinberge hindurch wurde in der Abteikirche nach dem Nachmittagskaffee (wenn schon Rhein, dann richtig) erstmals auch das geistliche Repertoire ausgepackt und an diesem ehrwürdigen Ort zum besten gegeben.

Just über den Rhein, folgte dann die Besichtigung der Kaiserpfalz in Ingelheim, ehe es nach dem Abendessen nicht sofort zum gemütlichen Teil im Wort, sondern im Bild ging. Umberto Eco gastierte im Hotel und führte uns mit seinem Film „Der Name der Rose“ auf den sonntäglichen Programmpunkt Kloster Eberbach ein.

In Kiedrich, einer der pittoreskesten Orte des Rheingaus, sangen wir das sonntägliche Hochamt, anders als sonst dort, mit dem römischen Choral und der Missa de Angelis. Anders als sonst?

Kiedrich ist einer der letzten Orte in Deutschland, an dem annähernd jeden Sonntag Choral, gestaltet durch die „Chorbuben“, gesungen wird. Jedoch nicht wie bei uns gleich dem Liber Usualis oder Graduale Romanum, sondern nach der alten germanischen Hufeisennotation mit etwas anderen Tonwechseln. Ähnlich, aber nicht gleich im Klang, freute man sich über die Urlaubsvertretung aus Essen und zeigte uns im Choralmuseum Notenschätze des Hochmittelalters. Im richtigen Zeitalter angekommen, ging es dann zum Kloster Eberbach, wo das geistliche Liedgut in der altehrwürdigen Abteikirche ein letztes Mal auf dieser Fahrt gesungen wurde. Gefesselt durch die atemberaubende romanische  Architektur, fand der Film vom Vorabend immer wieder Anklang, so dass bei der Führung weniger auf das monastische Leben, sondern mehr den auf die Szenerien des Filmes eingegangen wurde, was das Ganze durch den französischen Charme der Führerin äußerst unterhaltsam machte.

Schließend kann man sagen, dass die Choralschola in nur zwei Tagen die wichtigsten Punkte des Rheingaus besucht hatte, auch wenn das Niederwalddenkmal lediglich aus der Ferne begutachtet wurde. Mit einer Weinprobe endete der Kurztrip bei Riesling und Sherry, ehe es montags wieder retour ging.

All diese Erlebnisse, der Gesang und die Begegnungen waren es, die das knappe Fazit geben - darum ist es am Rhein so schön, am Rhein so schön!!!

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