Freitag, 16.10.2020

von: Harald Martini, Stephan (Redaktion)

Noch lange bevor sich die ersten Sonnenstrahlen durch die Dunkelheit einen Weg zur Erde bahnten, erklang ein herrlicher Männergesang auf den Fluren der Jugendherberge Lauterbach.
Das für die Männerstimmenfahrt an die Ahr neu erlernte Lied „Aus der Traube in die Tonne“ erwies sich als äußerst passender Morgengesang zum Wecken der Knabenstimmen und Mutanten und von den eigentlich zu erwartenden stimmlichen Ermüdungserscheinungen nach einer Woche Musikfreizeit war auch zu früher Stunde nichts zu hören. (Wenn man bedenkt, dass besagter Gesang zur Schonung mancher Tenöre eine gute Terz tiefer angestimmt wurde, ist natürlich verständlich, dass Ermüdungserscheinungen nicht auftraten. Leider konnten trotz dieser Mühen nicht alle mitgereisten Mutanten pünktlich zum Frühstück erscheinen. [Anm. d. Red.])
Das heutige Frühstück und auch sonst alle Mahlzeiten in den vergangenen sieben Tagen haben uns hervorragend geschmeckt. Das Küchenteam der JH Lauterbach hat sich in die Herzen der Sänger gekocht und wurde dafür beim Mittagessen von allen mit kräftigem Applaus und einem Chorfoto zur Erinnerung gebührend gelobt.
In drei kurzen intensiven Probeneinheiten konnten wir uns nochmals auf die vor uns liegenden musikalischen Highlights vorbereiten. Mozarts Requiem und zwei Kantaten des Bachschen Weihnachtsoratoriums sind als erklärte Lieblingstücke aller Sänger natürlich ein dankbares Repertoire für eine jede Probe. Der Probenvormittag fand sein Ende im Zirkuszelt, wo alle 68 Domsingknaben sich von der Kraft der Musik zu tief empfundendender Freude anstecken ließen und die für sie furchtbare Zeit des „Nicht-Gremeinsam-Singen-(Dürfens [Anm. d. Red.])“ der letzten Monate vergessen konnten.
Die Siesta wird mittlerweile von fast allen Sängern geschätzt – für anderthalb Stunden konnten wir Kraft tanken für die zweite Hälfte des Tages, an deren Ende der „Bunte Abend“ auf dem Programm stand. In allen Winkeln und Ecken, sogar auf dem Hof, wurde gespielt, geprobt, gedichtet und performt. Und natürlich war der Abend ein voller Erfolg; großartig moderiert von Moritz und Manuel erlebten wir einen fulminanten Abschluss der diesjährigen Chorfreizeit!

In einer Zeit, in der die Welt aus den Fugen geraten zu sein scheint und das Maß an Verunsicherung, vor allem für die Kinder und jungen Erwachsen kaum noch Grenzen hat, waren die vergangenen acht Tage für die Essener Domsigknaben ein unschätzbares Geschenk und der Beweis dafür, wenn auch Manches für verzichtbar gilt; ohne Musik und Gemeinschaft kann das Leben nicht gelingen!

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