Freitag, 19.07.19

von: Stephan

Das Setting: Die Martinsklause. Wir haben uns heute nach der Nachtwanderung durch die Felder um die Herberge auch ausnahmsweise dafür entschieden, mit einige Männerstimmen ein Interview zu führen. Ein gewisser Tenor (E), der sich erst heute Abend von unserem Dompropst am Bahnhof in Göttingen hat abholen lassen, wollte sich von Eva (MB) und König Salomon (MW) über das Tagesgeschehen aufklären lassen. Die Darsteller unserer biblischen Persönlichkeiten wollten sich dem Chronisten Stephan Winnat (S, musste aber nicht mitreden und kommt entsprechend nicht vor) nicht zu erkennen geben.

[In gemütlicher Runde findet zunächst ein kleines Vorgeplänkel statt, man hat E erwartungsgemäß viel zu berichten]

In der Martinsklause wurde angeregt über den vergangenen Tag gesprochen.

 

E: Hä, soll ich jetzt hier das Streitgespräch führen? Ich muss die jetzt also fragen, was ihr heute alles gemacht habt?

MW: Ja, also deine Aufgabe war jetzt natürlich auch schwer zu verstehen…

E: Jaja, ok. Wie war denn die heutige Morgenrunde?

MW: Das darf ich nicht erzählen, ich plane das. Das wäre ja Blasphemie.

MB: Wir haben heute das wichtigste Gebot für die Ferienfreizeit erklärt bekommen. Die Nummer 6 – „Du darfst nicht töten!“ [MB stellt sein Kaltgetränk genüsslich rülpsend auf den Tisch, ein allgemeines „Prost“ ist die Folge.] Jedenfalls hat MW sehr schön geredet und danach haben wir auch noch gesungen.

E: Aha. Was denn? „Die Affen rennen durch den Wald“?

MB: Nee, dieses schreckliche, mehrstimmige aus dem Halleluja [Es handelt sich hierbei um „Laudate omnes gentes“. Und es war wirklich schön gesungen. Anm. d. Red.]

E: Wie war denn die Probe? Ich habe gehört, ihr habt heute zum ersten Mal Teile des Mozart-Requiems vierstimmig gesungen.

MB: Die Probe war wirklich schön!

MW: Also ich habe heute zwischen zwei kompetenten Tenören [Moritz Belau und Christian Dunker Anm. d. Red.] gesessen, da kam der ganze Mikrokosmos des Werks rüber. Zwischendurch konnte ich MB sogar noch helfen.

MB: Tja, MW war leider nicht mehr zu helfen…

E: Und dann habe ich noch gehört, die Männer hätten nur 20 Minuten geprobt. Wie kann denn so etwas sein?

MW: Fake News!

E: Dann kommen wir mal besser wieder zu den wichtigen Themen: Was gab’s denn zum Mittag?

MB: Oh, heute gab es Fisch mit echtem Spinat, diesem Blubbgedöns. Und Kartoffelpüree.

MW: Dürfen wir gleich eigentlich auch Grüße verschicken? Ich grüße die Eltern von, hm, wen grüße ich denn jetzt?

E: Was ist denn in der Siesta passiert? Konntet ihr auch ruhig schlafen?

MB: Es war traumhaft. Wirklich sehr ruhig auf dem Flur, und wir hatten kaum Besuch. [Naja, ein paar Kinder kamen dann doch vorbei, aber tatsächlich fühlte sich die Chorleitung in unmittelbarer Nachbarschaft nicht belästigt. Anm. d. Red.]

MW: Also ich hab ja ein Bubensolo gespielt und das angesagt schwarz gewonnen. Ich hatte eine schöne Siesta.

MB: Nach der Siesta haben sich die Mutanten dann daran gemacht, die Wasserbomben zu befüllen. Die haben echt gute Arbeit geleistet.

MW: Ja, und die Wasserschlacht war pädagogisch echt wertvoll. Die Männerstimmen achten auch immer drauf, dass jedes Kind nass wird. Wenn da ein Kind mit trockener Kleidung und Wasserbomben in der Hand rumläuft, dann gönnt man dem den Spaß mit dem Wasser natürlich auch. Und am Ende wurde ich dann auch noch vom Domprobst angegriffen.

MB: Die Poolsaison wurde nochmal eröffnet!

E: Ohje, wen habt ihr heute schon wieder in den Pool geschmissen?

MW: Frau Tigges! Christian hat die wirlich sehr elegant auf den Armen quasi in den Pool getragen. An dieser Stelle übrigens schöne Grüße an Herrn Piel nach Kevelaer. [Dem schließen wir uns natürlich an. Wir hoffen, ihr habt auch schöne Ferien nach dem anspruchsvollen Programm in Paderborn. Anm. d. Red.]

E: Außerdem habe ich noch gehört, es hätte Sushi gegeben?

MB: Ja, Brathering zum Abendbrot…

E: Und was war das mit Kain und Abel heute Abend?

Beide: Eine Nachtwanderung. Aber wir sind da eigentlich nur unseren Gruppen hinterhergelaufen…

MB: Und es gab eine Gruselgeschichte.

E: Oh, was wurde denn verlesen?

MW: Das Totenschiff.

E: Ach, der fliegende Holländer? Habt ihr die ganze Oper gehört?

MW: Ja natürlich, in 20 Minuten…

[Wie Sie beim Lesen sicherlich merken, wurde der Tag, anders als von den Kindern in den letzten Tagen, in wenige prägende Situationen zusammengefasst. Da sich das Ende der Nachtwanderung bis 22:40 Uhr hinzog und danach noch der nächste Tag geplant werden musste, waren unsere interviewten Persönlichkeiten schon müde. Sie brauchten dringend einen Abendtrunk und konnten sich dabei nicht gut auf das Gespräch konzentrieren. Anm. d. Red.]

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