Samstag, 30.12.23
Tagesbericht von Benjamin:
Auch der heutige Tag war sehr erlebnisreich. Gestartet hat er schon um 6.00 Uhr. Die meisten von uns sind nach dem Wecken der Gruppenleiter noch im Halbschlaf von der Dusche durch den Speisesaal zur Audienzhalle Paul der VI. gelaufen. Während wir darauf warteten, dass die Kontrollen der italienischen Polizei endlich begannen, wurden alle langsam wach. Die Wartezeit haben wir dann zum Beispiel genutzt, um die Formation Schildkröte einzustudieren. Nach über einer Stunde kamen wir endlich durch die Kontrollen. Mit unseren roten Chorus-Primus-Schildern sind wir an allen anderen Chören vorbei nach ganz vorne in die Halle gelaufen. Durch das Gewusel hindurch haben wir trotzdem unsere Plätze gefunden. Kurz danach haben auch schon die Probe gemeinsam mit den meisten anderen Chören (manche waren zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht durch die Sicherheitskontrollen gekommen) begonnen. Zum Start der Papstaudienz haben wir, noch bevor der Papst da war, die Mottolieder der letzten Jahre gesungen (mittlerweile waren alle Chöre da). Als nun der Moment endlich gekommen war, brach ein lauter Jubel aus. Der Papst lief vorne an uns vorbei in die Mitte der Bühne. Währenddessen sangen wir das diesjährige Mottolied. Anschließend sprach der Papst zu uns. Weil unser Italienisch aber ein bisschen eingerostet ist, haben wir von seiner Rede nicht allzu viel verstanden. Nach seiner Rede lief der Papst durch die Reihen der Chöre. Wir sind sogar in die Mitte des Saals gegangen und haben gemeinsam mir dem Papst ein Foto gemacht. Anschließend ist der Papst dann aus dem Saal gegangen. Wir durften aber natürlich auch noch weiter proben. Also dirigierte Herr Martini mit uns als Ansingechor alle anwesenden Chöre. Nach der Probe ging es dann wieder zurück zu unserer Unterkunft zum Mittagessen. Gut gesättigt sind wir dann zu unseren Bussen gelaufen.
Manche haben dann im Bus nochmal ein bisschen weitergeschlafen. Die anderen haben im Bus 2 (der natürlich der bessere Bus ist, weil er einfach moderner eingerichtet ist, aber leider nicht groß genug, dass alle miteinander fahren können) Herrn Martini und im Bus 1 Frau Fois zugehört, die uns auf der 50 minütigen Fahrt verschiedene Dinge über Rom, den Papst und natürlich die Wahl zum Papst erzählten (zur Antwort auf die Frage "Wie wird mann eigentlich Papst?"). Als wir dann beim „Carolsinging“ ankamen, haben uns die mitgereisten Begleiter netterweise ihre Plätze für uns geräumt. Die Messe verlief zwar nicht ganz ruhig, aber äußerst musikalisch.
Nach dem „Carolsinging“ haben die Gruppen alleine ( die meisten sind gemeinsam zum Pantheon gelaufen) noch ein bisschen Sightseeing betrieben. Danach sind wir zum Abendessen zu unserer Unterkunft zurückgekehrt. Auf dem Weg gab es natürlich noch ein "kleines" Eis. Danach ging es zumindest für die Knaben dann nur noch ins Bett. ( Ich sitze hier in einer großem Runde und schreibe diesen Tagesbericht. Es ist halb zwölf. Nachtruhe war um neun... [Anm. d. R.: es ist mittlerweile 00.30 Uhr, der Text ist seit 2 Stunden in der Redaktion und noch immer nicht fertig!)
Unsere Top 5 der Gänge:
- Gang: Pommes
- Gang: verwässeter Kartoffelbrei
- Gang: Kabeljau mit Tiefkühlkern
- Gang: Mangold/Spinat/Cicorea (gemeine Wegwarte) -> gerne auch zum Abendessen, wenn genug übrig geblieben ist
- Früchteteller, mit bereits angefasstem Obst
Tagesbericht von Viktor:
Der Tag war sehr ereignis- und erlebnisreich, aber auch anstrengend. Viel Zeit zum Ausschlafen wurde uns nicht gegeben, denn geweckt wurde schon um 6:00 Uhr. Nach einem schweren Tag wie dem vorherigen war die Müdigkeit anfangs groß.
20 Minuten nach dem Wecken ging es geradewegs mit gepacktem Rucksack und Noten zum Frühstück, das wie immer von allen Sängern sehr genossen wurde. Man beachte, dass trotz der Müdigkeit dennoch ein Danklied gesungen wurde. Um 7:30 Uhr brachen wir zur Audienzhalle auf, um dort mit den übrigen Teilnehmern des Kongresses für die Neujahrsmesse zu proben. Nach Behebung einiger (leider nicht weniger) organisatorischer Probleme, die die Verwaltung des Pueri Cantores nicht berücksichtigt hatte, begann die Probe mit allen Teilnehmern. Angeleitet wurde die Probe von unserem Chorleiter Harald Martini. Nach ca. 45 Minuten trat Papst Franziskus auf die Bühne, begleitet durch festliche Musik, die alle teilnehmenden Chöre zum Besten gab. Kurz darauf wurde eine Rede vom Papst gehalten, in deren Inhalt er unterstrich, wie wundervoll Chorgesang sei und dass dieser zum Frieden, der in unserer Zeit immer seltener zu finden ist, führt. Wir hatten dabei die Ehre, als Vorsingechor ganz vorne su sitzen und alles aus nächster Nähe zu beobachten. Nach der Rede hatten wir außerdem die einmalige Chance, nach vorne zu treten und ein Gruppenbild mit dem Papst zu machen [Anm. d. Red.: Foto bekommen wir hoffentlich noch]. Weiter ging es mit der Fortsetzung der Probe, nach der wir zu Fuß zurück zum Hotel gingen. Dort genossen wir das Mittagessen, das sich jedoch nicht von dem Mittagessen an unserem Ankunftstag unterschied. Das "Carol Singing" (Weihnachtssingen), das in der Kathedrale von San Giovanni in Laterano seinen Platz hatte, setzte unseren Tag fort. Nach ungefähr einer Stunde, in welcher Weihnachtslieder aus fast allen Ecken der Welt gesungen wurden, hatten alle Gruppen die Möglichkeit, sich Rom genauer anzuschauen. Besucht wurden viele verschiedene Sehenswürdigkeiten, weswegen das Aufzählen viel zu lange dauern würde. Das Pantheon war der Ort, der von besonders vielen Gruppen besucht wurden, um bestaunt zu werden. Der Heimweg geschah überwiegend mit Hilfe der Buslinien, wobei es eine Gruppe geschafft hat, den gesamten Weg zu Fuß zu bestreiten. Um ca. 19:30 Uhr war dann die Zeit des Abendmahles, nach welchem abschließend der Abendsegen gesungen wurde. Der Tag endete um 21:10 Uhr. Nach einem anstrengenden Tag stürzten sich alle Sänger ohne Gegenwehr in den Schlaf. Zeit zum Ausschlafen ist dieses Mal genug, denn morgen wird erst um 7:40 geweckt.